Interviews
4 februari 2024

Exklusiv auf Circusweb: Rolf Knie, André Broger, Roby Gasser und Roli Noirjean erzählen von ihrem verstorbenen Freund Gaston Häni

Interview

Meisterliche Mimik und der kindliche Charme eines geborenen Clowns. Das fasst Gaston Häni nur kurz zusammen.

Am 20. Dezember 2023 verstarb er. Häni wurde 72 Jahre alt. Die Trauer und das Fehlen sind noch frisch. Dennoch sprach Circusweb in letzter Zeit mit Rolf Knie, André Broger, Roby Gasser und Roli Noirjean. Vier Kollegen und Freunde, die Erinnerungen an ‘ihren’ Gaston teilen.

Gaston: Ein Leben lang Lachen

Gaston Häni wurde am 7. April 1951 in einer Schweizer Zirkusfamilie geboren. Der Vater war Trapezkünstler und die Mutter trat ebenfalls im Circus auf. Das Circushandwerk wurde ihm in die Wiege gelegt. Als Baby im Kinderwagen lagend, sagte man schon: “Achte darauf, dass der Kleine später Clown wird!”

Und so geschah es. Nach einer Clowns-Ausbildung bei seinem Onkel schlüpfte er schon in jungen Jahren endgültig in die Rolle des Clowns, um dies dann sein ganzes Leben lang beizubehalten.

In den Niederlanden war Gaston kein bekannter Künstler, aber in der internationalen Circuswelt war er ein besonders beliebter Clown. Sein freundlich aussehender Charakter, seine einzigartige Mimik und kreative Clownskreationen ließen schnell den Schluss zu: Clowns wie Gaston gibt es nicht viele.

Und das verdient einen ausführlichen Artikel auf Circusweb. Ein Rückblick auf sein Leben. Anhand von Geschichten über sein Handwerk als Clown, Freundschaft und einzigartige Momente. Erzählt von Kollegen und Freunden, die Gaston aus nächster Nähe erlebt haben.

Gaston und Rolf Knie. (Foto: Privatsammlung Rolf Knie)

Rolf Knie über fünfzehn Jahre mit Gaston

Rolf Knie (1949) stammt aus der Schweizer Circusdynastie “Knie”. Während sein Vater Fredy sr. und sein Bruder Fredy jr. Meister im Umgang mit Pferden waren/sind, zeichnete sich Rolf im komischen Aspekt aus. Er wurde ein talentierter “August” und arbeitete jahrelang mit Gaston Häni zusammen. Im Jahr 1983 verließ er das Circusleben. Nach seiner Clownkarriere wurde er ein erfolgreicher Schauspieler, ein renommierter Kunstmaler und (seit 2002) Circusproduzent von “Salto Natale”. Mit Circusweb blickt er auf seine Jahre mit Gaston zurück:

“Ich traf Gaston etwa 1973. Wir tourten einige Jahre mit dem Circus Knie durch die Schweiz, und gemeinsam standen wir in der Manege der dritten Ausgabe des Circusfestivals von Monte-Carlo.

Von links nach rechts: Gaston, Pipo Sosman und Rolf Knie. (Foto: Rob van Houdt)

Mit Gaston bildete ich bereits einige Jahre ein Clownsduo im Zirkus, als 1980 der Weißclown Pipo Sosman dazukam und wir zu einem Clownstrio wurden. Nach der Saison 1982 verließen wir als Ensemble den Circus und konzentrierten uns zu dritt einige Jahre auf Theaterprojekte. Später in den 80er Jahren war ich gemeinsam mit Gaston auch in Fernsehshows und Spielfilmen zu sehen.

Clownbeine in Aktion. Rolf Knie, Gaston und Pipo Sosman. (Foto: KNIEPEDIA)

Gaston bedeutete viel für mich. Ich teilte fünfzehn Jahre mit ihm. Auf der Bühne und im Circus, im Theater, im Film und in Musicals: Es waren meine intensivsten und schönsten Jahre. Wir erreichten mehr, als wir je zu träumen gewagt hätten.

Das war auch dem besonderen Künstler Gaston zu verdanken. Er war ein genialer Komiker, der die Kunst des Timings beherrschte.

Gaston und Rolf im Circus Knie. (Foto: Privatsammlung Rolf Knie)

Es gibt wirklich Tausende von Anekdoten aus unserer Zusammenarbeitszeit zu erzählen, denn wir hatten ständig Scherze im Kopf. Unsere gesamte Zusammenarbeit war besonders und intensiv. Es war wie in einer guten Ehe. Auch dort gibt es schwierige Momente, aber darüber spreche ich nicht.

Wir standen immer füreinander ein. Und ich bin zutiefst berührt, dass er jetzt nicht mehr da ist”.

Kunstwerk ‘Rolf und Gaston’ von Rolf Knie.

André Broger über den einzigartigen Künstler Gaston Häni

Seit über 35 Jahren erfreut André Broger (1966) als ‘Clown André’ Jung und Alt mit seiner Arbeit. Broger reiste durch viele Länder auf der ganzen Welt mit seinen originellen Clownsdarbietungen. Gaston war ein Landsmann, ein Kollege und ein Freund. André erzählt über ihn auf Circusweb:

“Mit Gaston Häni haben wir den für mich größten Clown verloren. In meinen jungen Jahren als Circusfreund faszinierte mich immer die Arbeit des Clowntrios Gaston, Pipo Sosman und Rolf Knie. Insbesondere der tollpatschige Gaston war für mich ein phänomenaler Künstler. In seiner kindlichen Tollpatschigkeit sucht man vergebens die derbe Komik. Er überzeugte mit seiner kindlichen Naivität, wenigen Worten und Mimik. Gastons Gespür für Timing war immer bewundernswert.”

Clown André

Ich hatte das Glück, ihn persönlich gekannt zu haben. Wann immer es möglich war, besuchte ich ihn und Roli, mit dem er fast zwanzig Jahre lang zusammengearbeitet hat. Was werde ich Gaston vermissen. Seine Arbeit, seine Herzlichkeit, seinen Humor.”

André Broger in 2023. (Foto: Jan-Willem te Kiefte)

Roby Gasser hieß Gaston in der Circus Conelli-Familie willkommen

Roby Gasser (1961) ist Mitglied einer Schweizer Circusfamilie. Sein Vater Conny produzierte 1982 den ersten Weihnachtscircus der Schweiz: Circus Conelli. Heute ist Roby zusammen mit seiner Frau Cindy der Produzent von Circus Conelli und der Besitzer des Freizeitparks ‘Conny-Land’.

Im Herzen von Zürich entsteht jedes Jahr im November und Dezember einer der besten Weihnachtszirkusse Europas. Eine Perle einer Produktion, in der Gaston Häni viele Jahre lang ein fester Bestandteil war. Roby erzählt von der Zusammenarbeit mit Häni. Der Freund und Kollege, der zu einem Familienmitglied wurde.

Circus Conelli in Zürich.

“Gaston Häni war ein sehr guter Freund unserer Familie. Er war nicht nur ein wunderbarer und einer der besten Komiker, sondern auch ein Mensch mit einem großen Herzen. Schon seit meiner Kindheit kenne ich Gaston, und er war seit vielen Jahren ein Teil unserer Familie. Er hatte immer ein offenes Ohr für alles, und wir haben viel zusammen gelacht.

Applaus für einen Handwerker

Als Künstler und als Mensch war er sensibel. Auf der Bühne war sein Humor nie unnötig verletzend, und das Publikum liebte ihn. Schon wenn er die Bühne betrat – ohne etwas zu tun – gab es einen großen Applaus. Wer kann das heutzutage noch?

Ein Handwerker. Das zeigte sich auch in seiner jährlichen Arbeit bei unserem ‘Circus Conelli’.

Gaston und Roli mussten jedes Jahr neue Nummern ausdenken. Nicht eine oder zwei, sondern vier bis fünf Nummern. Eine Aufgabe, die eigentlich niemand bewältigen kann. Gaston und Roli haben es jedes Jahr geschafft.

Und jedes Mal, wenn sie mir diese Ideen präsentierten, ging das mit einem langen Abendessen einher, bei dem viel gelacht und philosophiert wurde. Das und vieles mehr werden wir alle unglaublich vermissen.”

V.l.n.r. Gaston, Roby und Roli Noirjean. (Foto: Privatsammlung Roby Gasser)

Fester Arbeitsbund und schöne Momente im Restaurant

Das ist natürlich nicht alles. Es gibt unendlich viele schöne private Erinnerungen, aber die bleiben für mich. Wenn wir unsere Zusammenarbeit betrachten: Diese war immer sehr gut. Es gab nie Streitereien oder scharfe Worte. Auch nicht nach all den Jahren, die wir zusammen verbracht haben.

Wir haben immer professionell zusammengearbeitet; sowohl in der Manege als auch außerhalb. Nach der Show gingen wir oft zusammen essen. Spaghetti Vongole war sein Lieblingsgericht in der ‘Spaghetti Fabrik’ in Zürich. Die schönen, gemütlichen und schmackhaften Momente werde ich nicht vergessen…”

Gaston & Roli

Roli Noirjean über Gaston: der Lehrer, der Freund und Partner für zwanzig Jahre

Roli Noirjean (1975) arbeitete zwei Jahrzehnte lang mit Gaston Häni zusammen. Gemeinsam bildeten sie das Clown-Duo ‘Gaston & Roli’. Im Dezember 2023 schloss sich für die eine Hälfte des Duos der Vorhang. Roli – die andere Hälfte – blickt mit Circusweb auf ihre enge Verbindung zurück:

“Gaston war mein Lehrer. Er war wie mein Vater oder ein älterer Bruder. Er brachte mir alles über das Clown-Handwerk bei. Von der Clown-Geschichte bis dazu, wie man sich als Clown kleidet und wie man auf Situationen in der Manege reagieren sollte. Meine Entwicklung habe ich ihm zu verdanken. Stell es dir vor wie jemanden, der dir beibringt, Fahrrad zu fahren. Zuerst noch mit zwei Stützrädern, und Gaston hielt mich gewissermaßen an meinem Nacken und an meiner Hose fest. Später werden die Räder abgenommen, aber du wirst immer noch eine Weile festgehalten. So lange, bis du es ganz alleine kannst.

Gaston war in dieser Hinsicht auch ein Beschützer für mich. Er gab mir Ratschläge und schützte mich in den ersten Jahren, zum Beispiel wenn ich eine neue Idee hatte. Wir diskutierten dann meine Idee, und Gaston teilte mir ehrlich sein Feedback mit und warum es noch nicht in der Manege funktionieren würde. Aber nach einer langen Zeit des Tüftelns und Feilens an dieser neuen Idee lautete die Botschaft: ‘Okay Roli, geh in die Manege und probiere es aus’. Es ist ein paar Mal passiert, dass es nicht funktionierte, dass ich mich umsah und niemand lachte. Anstatt sofort mit seiner eigenen Meinung loszulegen, stellte er mir die Frage: ‘Warum hat das nicht funktioniert?’

Lachend durchs Leben gehen. (Foto: Dominique Secher)

Der Mensch und der Künstler

Gastons Karriere begann in jungen Jahren. Als er drei Jahre alt war, stand er bereits in der Manege eines spanischen Circus. Seine Lebenserfahrung und Lebensgeschichten teilte er mit mir. Als Mensch und als Künstler war Gaston immer Gaston, sowohl in der Manege als auch privat. Er war authentisch.

Gaston war nicht der Künstler, der sich eine halbe Stunde vor Showbeginn in seiner Garderobe absonderte, um ganz in seine Rolle zu schlüpfen. Er sagte: ‘Spiel keinen Clown, sei der Clown und sei du selbst’. Natürlich übertreibst du manchmal, um als Clown das Publikum noch mehr zu fesseln, aber spiele nie etwas, was du nicht bist.

Streit stellte sich als Missverständnis heraus

Das Lachen steht im Mittelpunkt. Und ja: Unsere Beziehung war wie in einer Ehe. Es war nicht immer ‘happy, happy, happy’, und wir hatten auch mal einen Tag, an dem wir uns in der Garderobe nur ‘Hallo’ sagten und das war es dann. Ich denke, das ist mehr als normal, wenn man so lange zusammen ist. Schließlich haben wir mehr Zeit miteinander verbracht als mit unseren eigenen Partnern.

Wir hatten nur einmal einen Streit, basierend auf einem Missverständnis. An den Wochenenden besuchten Gastons Frau und meine Ex-Frau uns oft im Circus, in dem wir arbeiteten. Gaston dachte, ich würde seine Frau auf eine unangenehme Weise anschreien. Aber: Sie hat mich angeschrien und es als Scherz gemeint. Fünf Minuten unseres Lebens hatten wir wirklich Ärger miteinander. Eine anständige Bilanz, wenn man auf zwanzig Jahre Zusammenarbeit und Freundschaft zurückblickt.

Anekdoten

Wir arbeiteten über zwanzig Jahre zusammen und erlebten viel. Ich könnte tausende lustige Geschichten teilen. Für eine gehen wir zurück zum Anfang unserer Zusammenarbeit. Wir führten die Clownsnummer ‘Bienchen, Bienchen, gib mir Honig’ auf. Ein Klassiker!

“Bienchen, Bienchen, gib mir Honig”

Gaston und ich arbeiteten also als Clownsduo zusammen. In diesem Fall ist ein Clown der ‘Motor’ der Nummer. Der zweite Clown ist der Tollpatsch.

Unsere Aufteilung war immer so, dass Gaston der Tollpatsch war und ich der Motor. Aber am Anfang des Bestehens unseres Duos war ich noch nicht bereit, der erste Clown/der Motor zu sein.

Den ersten Monat war deshalb Gaston der Motor und ich der Tollpatsch in der Rolle der ‘Bienenkönigin’, damit ich in der Praxis von ihm lernen konnte, was der Tollpatsch tut und was ich als Motor übernehmen musste.

Nach einem Monat betraten wir während der Vorstellung die Manege und kurz bevor wir anfingen, flüsterte Gaston mir ins Ohr: ‘Jetzt drehen wir die Rollen um. Du bist der Motor’. Wir gingen weiter und begannen unsere Arbeit.

Für mich war das kein Problem, denn ich kannte Gastons Rolle inzwischen in- und auswendig. Aber … Gaston kannte seine eigene Rolle als tollpatschiger Clown nicht mehr! Und das war urkomisch: Wir haben vor Lachen geweint und das Publikum kam nicht mehr aus dem Lachen heraus!

Ich war 22 Jahre alt, als das passierte. Gaston sah ich zum ersten Mal arbeiten, als ich im Alter von zwölf Jahren den Schweizer Circus Nock besuchte. In der Zeit zwischen meinem ersten Treffen mit ihm und dieser komischen Situation zehn Jahre später war viel passiert. Ich war sehr diszipliniert in meinem Beruf. Gaston war der alte Meister. Aber diese Situation war so lustig und spontan; es bringt mich auch heute noch zum Lachen.

Gaston und Roli beim Circus Conelli.

Circusfestival von Monte Carlo

Ein anderes besonderes Erlebnis war unser Auftritt beim Circusfestival von Monte Carlo. Gaston trat dort zuvor mit Rolf Knie bei der zweiten Ausgabe auf.

Jahre später wurden wir als das Duo ‘Gaston & Roli’ ebenfalls gefragt, dort aufzutreten. Gaston sah das nicht gerne und ließ verlauten: ‘Wir sollten es nicht tun, denn es ist zu groß für Clowns und das Publikum kennt alle Clownsnummern bereits, wodurch die Wirkung geringer ist’.

Aber gut. Das Festival hat uns in den darauf folgenden Jahren immer wieder gefragt. Und ich wollte dort einfach nur auftreten. Gaston kam meinem Wunsch nach, und so wurden wir Teil des 28. Circusfestivals von Monte Carlo.

Gaston tat es für mich, aber im Nachhinein gab ich ihm recht: Es hat nicht funktioniert. Wir bekamen wenig Reaktionen aus dem Publikum. Je größer der Circus, desto schwieriger wird es, dort gut zu arbeiten. In Monte Carlo waren drei Meter zwischen dem Manegenrand und dem ersten Publikum in den Logen, denn dazwischen verläuft eine Rels für die Kameras, die das Festival filmen. Und der Abstand zwischen uns in der Mitte der Manege und dem Großteil des Publikums auf den Tribünen betrug etwa 25 Meter. Zusammengefasst: Wenn die Zuschauer so weit entfernt sind, wird es für einen Clown schwer, sie zu erreichen.

Dabei denke ich an Gastons Rat: ‘Sei du selbst’. Und das gilt eigentlich für alles in deinen beruflichen Entscheidungen.

Ein kleiner Teil der langfristigen Verträge

Ich selbst bin begeisterter von anderen Verträgen, die wir hatten. Das sind eigentlich nicht sehr viele, weil wir oft länger an Zirkusse gebunden waren. So haben wir in der Schweiz acht Jahre beim Circus Royal, fünf Jahre bei der Crazy Dinner Show, fünf Jahre beim Circus Nock und einen Winter beim Circus Krone in München gearbeitet.

Gaston & Roli im Circus Nock. (Foto: Thierry Bissat)

Der beste Vertrag war zweifellos beim Circus Conelli in Zürich. Dort erhielten wir einen ‘lebenslangen Vertrag’, und wir arbeiteten schließlich achtzehn Jahre lang als Clownsduo zusammen. Die Familie Gasser (die Produzenten des Circus Conelli) ist wie eine Familie für uns. Wir haben ihre Kinder – die inzwischen älter sind und weiter im Circusgeschäft wachsen – groß werden sehen. Und obwohl wir nicht ihre ‘Onkel’ sind, nennen sie uns so.

Die Bedingungen bei Conelli sind hervorragend. Was auch immer wir brauchten; sie haben es für uns ermöglicht. Ein warmes Bad, in dem wir unglaublich viele lustige und schöne Momente erlebt haben.

Was auch mitspielte, ist, dass wir dort mit Circusartisten von enormer Qualität gearbeitet haben. In Amsterdam gibt es das ‘Wereldkerstcircus Carré’ und in Deutschland das ‘Weltweihnachtscircus Stuttgart’. Zwei Produktionen, in denen Sie die absolute Weltspitze im Zirkus finden. Conelli ist mit 850 Sitzplätzen etwas kleiner, aber von derselben Qualität. Und da standen wir plötzlich dazwischen!

Wir haben mit berühmten Magiern und Circusartisten gearbeitet, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten. Und das Schöne war auch, dass Gaston natürlich viele Leute von früher kannte. So arbeitete er wieder mit Leuten, mit denen er früher Jahre zusammengearbeitet hatte, oder plötzlich standen Circuskinder, die er von früher kannte, als erwachsene Topkünstler in der Manege. Bei Circus Conelli galt, dass Gastons Freunde auch meine Freunde wurden.

Es waren unvergessliche Jahre. Aber das hatte ein Ende. Gaston wurde krank. Krebs. Schrecklich. Ende 2022 waren eine Reihe von Abschiedsauftritten beim Circus Conelli geplant. Um das Publikum noch einmal zum Lachen zu bringen und sich an einem Ort zu verabschieden, der für uns viel bedeutet.

Es ist nicht passiert. Gastons Krankheit breitete sich kräftig aus. Der Krebs erreichte seine Hüfte, und mein lieber Freund konnte immer schlechter laufen.

Tausende Fotos machen das letzte Foto überflüssig

Als ich Gaston das letzte Mal besuchte, fragte mich ein Journalist einer Zeitung, ob wir noch ein letztes Foto zusammen machen könnten. Meine Antwort: Warum sollte ich das tun? Warum sollte ich mit meinem sichtlich schwer kranken Freund ein solches letztes Foto machen?

Es gibt Tausende von Fotos von uns in guten und gesunden Zeiten. Fotos von uns als Künstler und Fotos von uns in privaten Momenten. Gaston ist leider nicht mehr da. Aber diese bedeutungsvollen Fotos bleiben für immer.”

Gaston & Roli in Zürich beim Circus Conelli. (Foto: Stefan Gierisch)